Mehl Wasser Salz Öl Joghurt Rahm |
Zubereitung |
Ein Gericht aus dem Kosova, das taditionell im Feuerofen
zubereitet wird, aber heute oft im elektrischen. Für viele etwas völlig Neues,
aber die Mühe lohnt sich
Zutaten für 4 Portionen
Zubereitung
Die Frauen aus dem Kosova arbeiten überhaupt nicht mit Mengenangaben wie wir,
sondern rein nach Gefühl und Handgelenk mal pi. Je mehr Personen um so grösser
und dicker die Fli. Ich kann hier nur erklären und beschreiben und hoffe, dass
mir dies bestmöglichst gelingt. Ihr solltet das Rezept sehr genau durchlesen,
gut einprägen oder ausdrucken, um Fehler zu vermeiden. Der Genuss liegt nicht in
teuren Zutaten, sondern in der richtigen Zubereitung. Wichtig: Die Geräte,
Schüsseln in Nähe des Ofens bereitstellen, einen genügend grossen Platz mit
einem feuerfesten Untersetzer in Ofennähe schaffen, denn die Fli geht rein und
raus aus dem Ofen. Man muss viel mit Oberhitze und Unterhitze arbeiten oder im
Rillenwechsel. Sehr aufpassen muss man, wenn man die Ofentür öffnet, das einem
der heisse Dampf nicht ins Gesicht schlägt. 1.Mehl in eine Schüssel geben, die
Menge entsprechend der Grösse eines runden Kuchenblechs. Man bereitet aus Mehl,
Wasser, Salz (nicht zuviel), etwas Oel (nicht zuviel) einen Teig zu, etwas
dicker als Pfannkuchenteig aber dünnflüssiger als Spätzleteig (er muss gut vom
Löffel fliessen). Den Teig eine halbe Stunde ruhen lassen. 2.In der Zwischenzeit
Joghurt,wenig Rahm,ca.1 TL Oel, wenig Salz vermischen (die Menge sollte etwa der
Hälfte des Teiges entsprechen). 3.Ein rundes Kuchenblech recht grosszügig
einölen. 4.Den Backofen heissmöglichst vorheizen, dann das Blech einen Moment
hineinstellen, damit sich das Oel erhitzt. 5.Nun mit einem grossen Esslöffel den
Teig in Speichen eines alten Holzwagenrads auf das Blech giessen. Es muss genau
wie ein Rad aussehen. Nun in den Ofen auf die mittlere Rille geben. Jetzt die
Hitze reduzieren (es kommt darauf an wie schnell die Fli fertig sein soll,
langsam ist besser verdaulich). 6.Wenn die Spreichen leicht trocken sind, nach
wenigen Minuten, nimmt man die Form (albanisch:Tepsi) aus dem Ofen auf den
vorbereiteten Platz. Jetzt bestreicht man die Speichen dünn mit der
Joghurtmischung und füllt die Zwischenräume ebenfalls speichenartig mit Teig,
und nun wieder in den Ofen. 7.Die Oberfläche der Fli darf vereinzeilt ein paar
goldbraune Flechen bekommen aber nicht mehr. Nun nimmt man sie Wieder heraus,
bestreicht nun die ganze Fli dünn mit Joghurt und füllt die vorletzten
Speichenbahnen bzw. die Zwischenräume wieder mit Teig, im Verbund sozusagen und
wieder in den Ofen. Wenn mit der nächsten Bahn begonnen wird, sieht man auch
daran, wenn der Teig ein bisschen Blasen wirft. Der Sinn von den Speichen ist,
dass man sie als Ganzes beim Essen abreissen kann. 8.Nun verfährt man immer
weiter so: Oben mit Joghurt bestreichen, dann die Speichenzwischenräume wieder
füllen. Braucht relativ viel Teig, als Beispiel: für eine Form von 50cm
Durchmesser brauche ich 1 kg Mehl. 9.Gegen ende der Garzeit, arbeitet man immer
mehr mit Oberhitze, da ja von Unten her automatisch mehr Garung entsteht. 10.
Die Fli bestreicht man zuletzt mit Joghurt, lässt dies leicht bräunen (hell
gold) nun kann man wenn man möchte die Fli noch mit einem Gemisch von Wasser und
Oel einpinseln und lässt sie noch ein kleines Weilchen bei ca.180 Oberhitze oder
im oberen Bereich des Ofens garen. So ich hoffe, dass sich einige von Euch der
Herausforderung stellen und probieren eine Fli herzustellen, (ab mitte Garzeit
kann man auch zeitweilig den Grill einsetzen). Es braucht viel
Fingerspitzengefühl, damit sie oben gar ist und unten nicht verbrennt. Da das
Gericht aus einem islamischen Land kommt, wird es mit drei Fingern Speiche für
Speiche abgezupt und so gegessen (Daumen, Zeige- und Mittelfinger der rechten
Hand). Alle Personen sitzen um die Fli und jeder reisst ab (Händewaschen vor dem
Essen ist im Islam pflicht). Es schmeckt sowohl heiss, warm als auch kalt
ausgezeichnet. Dazu wird Ayran getrunken.